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TABAKWAREN

Der große Victor Hugo sagte einst: „Zigarren verwandeln Gedanken in Träume.“ Wie treffend das ist. Nach einem anstrengenden Tag genügt es oft, dem blauen Nebel einer Zigarre zuzuschauen, und schon ändern sich die Gedanken.

In unserem Humidor finden Sie eine beeindruckende Auswahl an Premiumzigarren aus Honduras, Nicaragua und der Dominikanischen Republik. Egal, ob Sie die kleine Halfcorona zum Kaffee bevorzugen oder die Gran Toro für entspannte Stunden – wir haben für jeden Aficionado das Richtige parat. Dies gilt auch für unsere GEIST&RAUCH Serie. Lassen Sie sich von ihr überraschen!

Seit meiner Übernahme des Geschäfts hat mich das Pfeiferauchen fasziniert. Deshalb bieten wir heute eine breite Auswahl an Tabakpfeifen und den passenden Tabaksorten an. Seit vielen Jahren präsentieren wir auch unsere eigenen Tabakmischungen. Jetzt sind wir stolz darauf, unsere GEIST&RAUCH Tabake vorstellen zu können. Von mildem Virginia bis zum kräftigen Cavendish, unsere Palette an Pfeifentabaken steht Ihnen weit offen.

Mit diesen Produkten wird Ihnen nie wieder der Genuss des blauen Dunsts fehlen.


DIE CIGARRE

Die Cigarre – Synonym für Luxus und Genuss in höchster Vollendung, Symbol der Mächtigen – erlebt heute in einer Ära eleganten Lebensstils und raffinierter Esskultur ein neues Goldenes Zeitalter.

Woher nun genau das Genießen von Cigarren stammt, ist nicht präzise belegbar. Sicher ist aber, dass es sich um die älteste Form des Tabakgenuss handelt. Funde aus der Zeit der Mayas und Azteken belegen, dass Cigarren bekannt waren und geschätzt wurden. Aus dieser Zeit stammt auch der Name „Ciquar“ – „etwas Brennbares, das gut schmeckt und gut riecht“. „Die Cigarre haben die Götter erfunden, um sich selbst in ganz besonderem Maße den Tabakgenus zu schenken. Jedes Mal, wenn es blitzt und donnert, schlagen die Götter Feuer, um sich eine Cigarre anzuzünden.“


Aber auch aus anderen Teilen der Welt existieren Überlieferungen zum Kult um die Cigarre. Wer kennt nicht die Friedenspfeife der amerikanischen Ureinwohner oder den religiösen Tabakgebrauch der afrikanischen Bantu- oder Yorubavölker.


Für Europa wurde der Cigarrengenuss durch Kolumbus entdeckt. Als er am 27. Oktober 1492 auf der Insel Juana, die später in Ferdinanda umbenannt und heute als Cuba bekannt ist, anlandete, ahnte er nicht, dass dieses Datum das Zeitalter des Tabaks und der Cigarre in Europa eröffnen sollte. In seinem Schiffstagebuch steht zu lesen, dass er und seine Besatzung fasziniert waren von den „Tabagos“: „Männer und Frauen trugen kleine glimmende Feuer in der Hand, die von wohlriechendem Kraut herrührten. Trockene Blätter dieses Krautes waren in einem ebenfalls trockenen Blatt eingerollt. Das Ganze glich einer Spielzeugtrompete. An einem Ende brannte die Glut, an dem anderen Ende sogen die Eingeborenen Rauch ein, wobei sie höchsten Genuss zu empfinden schienen. Sie nannten diese Blattrolle ‚Tabago’.“ Erst später wurden durch eine Verwechselung aus dem Wort „Tabago“ das Wort „Tabak“.


Im Jahre 1519 kamen die ersten Tabakblätter nach Europa. Hier wurden sie anfänglich als Heilmittel verwendet. Hervorzuheben sei an dieser Stelle der französische Gesandte am Hofe zu Lissabon – Jean Nicot. Er galt seinerzeits als einer der berühmtesten Tabakheilkundigen und wurde durch die Bezeichnung des in den Tabakpflanzen enthaltenen Alkaloides Nicotin unsterblich.


Die erste Cigarrenfabrik in Cuba wurde erst 1541 von dem Spanier Demetrio Pela gegründet. Es dauerte fast 200 Jahre, bis in Sevilla die erste europäische Cigarrenfabrik mit dem Namen „La Corona“ entstand.


Der Rauchgenuss wurde in Europa erst Mitte des 16. Jahrhunderts populär. Anfangs wurde Tabak verboten, jedoch sehr bald vom Fiskus als Einnahmequelle entdeckt. Aus heutiger Sicht nicht verwunderlich, wurde 1679 in Frankreich durch Ludwig XIV. die Tabaksteuer eingeführt. Dies hatte nur geringe Auswirkungen auf das ständige Anwachsen der Tabakliebhaber, auch oder gerade in Deutschland. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte der Durchbruch in Deutschland. Die Cigarre fand immer mehr Liebhaber. Mittlerweile gehört Deutschland zu den größten Cigarrenherstellern der Welt.


Mit Cigarren werden in Geschichte und Gegenwart stets große Namen verbunden. José Marti – der Befreier Cubas – formulierte vortrefflich den Sinn von Cigarren. Sie sollen „den Müßiggänger unterhalten, Schmerzen vertreiben und einsame Stunden begleiten.“

Es ist eine kleine Kunst, sich dem Genuss einer Cigarre ganz zu widmen. Robert T. Lewis formulierte dazu: „Der Tag war schwer oder schön, voll Mühe oder Poesie. Der Mann hat gekämpft, geliebt, vielleicht gelitten. Was könnte ihn besser für einen Augenblick zu sich selbst finden lassen als die Vollkommenheit seiner Cigarre, der Duft ihres blauen Rauches, der sich in Luft auflöst wie ein Symbol der Eitelkeit aller Unternehmungen, der Hinfälligkeit aller Dinge? Nichts und niemand sonst ist in solchen Augenblicken imstande, ihn mit sich selbst auszusöhnen, indem ihm zugleich vor Augen geführt wird, wie wichtig es ist er selbst zu sein, und wie unwichtig seine Person angesichts des großen Ganzen ist.“ Wer aber denkt beim Genießen an die vielen Arbeitsschritte, die notwendig sind, um aus einem winzig kleinen Saatkorn eine handgerollte Cigarre werden zu lassen?

Tabak ist unter den einjährigen Pflanzen diejenige mit dem höchsten Massenzuwachs in der Wachstumsperiode. Innerhalb von 5 bis 7 Monaten wächst aus einem Saatkorn von nur 0,1 Milligramm eine Pflanze von 2 Kilogramm Gewicht. Damit dies optimal gelingt, braucht die Pflanze Temperaturen von 17˚ bis 25 ˚C und Niederschläge um 750 mm. Da die Tabakpflanze ca. 500 bis 800 l Wasser benötigt um ein Kilogramm Trockensubstanz zu bilden, bleibt eine zusätzliche Bewässerung nicht aus.

Besondere Fürsorge wird den Pflanzen zuteil, die später als Deckblätter Verwendung finden. Wer schon einmal auf Cuba war, wird sie kennen, die mit Tüchern bespannten Tabakfelder. Damit die Blätter ihr seidenartiges und glattes Aussehen behalten, werden sie zum Schutz vor der Sonneneinstrahlung mit Gazetüchern überspannt. Die Pflanzen, die später für Einlage und Umblatt verwendet werden, wachsen in der direkten Sonne, um eine große Vielfalt an Geschmacksnuancen zu erhalten.

Die Ernte erfolgt in Intervallen von 6 oder 7 Tagen. Entsprechend ihrem Reifegrad werden die einzelnen Blätter auf den Tag genau gepflückt. Geerntet wird in den frühen Morgenstunden, da man sie dann besser brechen kann. Die Blätter werden zum Trocknen in große offene Tabakschuppen gebracht.


Anschließend findet der Vorgang der Fermentation statt. Aufgestapelt in riesigen Haufen von etwa 2 Meter Höhe und 4 Meter Breite beginnt der Tabak durch Selbsterhitzung und verschiedene biologische Vorgänge Eiweißstoffe, Zucker und Nicotin abzubauen, gleichzeitig auch die für das Aroma wichtigen ätherischen Öle zu bilden. Die Dauer der Fermentation liegt bei rund 3 Monaten. Innerhalb dieser Zeit wird der Tabak mehrfach umgestapelt.

Nun schließt sich die genaue Sortierung nach Farbnuancen, Größe und Dicke der Blätter an und die Verpackung in Ballen. Nach einem Zeitraum von mehreren Monaten bis einigen Jahren ist der Tabak bereit, um zu einer erlesenen Cigarre verarbeitet zu werden.

Ein weit verbreiteter Mythos ist es, dass angeblich die besten Cigarren auf den Oberschenkeln einer Jungfrau gerollt werden. Eher entspricht es wohl der Realität, dass es unzähliger, nicht ermüdender Hände bedarf, um eine edle Cigarre zu fertigen. Jede Phase des Fertigungsprozesses erfordert höchste Präzision und Gewissenhaftigkeit, besonders die Tätigkeit des Cigarrenmachers. Ein torcedor rollt bis zu 120 Cigarren pro Tag, die makellos, gleichmäßig und perfekt aufeinander abgestimmt sind und sich wie ein Ei dem anderen gleichen.

Nun heißt es die Cigarre optimal zu präsentieren. Die Sortierer unterscheiden bis zu 65 Farbschattierungen. Nach Anbringen der Bauchbinde wird die Cigarre dann in Kisten verpackt. In großen klimatisierten Lagerhäusern warten sie nun auf die Auslieferung.

Die Reise auf der Suche nach einer guten Cigarre kann lange dauern, für einige endet sie niemals. Es ist ein allgemein anerkannter Grundsatz, dass es keine perfekte Cigarre gibt. Es kann nur die für Sie richtige Cigarre geben, die Ihren Geschmack und Geruchssinn befriedigt. Das Wichtigste bei der Auswahl der Cigarre ist Ihre Neugier und natürlich ein paar Kenntnisse über Cigarren.


Die Farbe. Es ist ein häufiger Irrtum zu glauben, dass die Farbe des Deckblattes die Stärke der Cigarre beeinflusst. Dunkle Deckblätter sind ebenso wenig ein Zeichen für eine starke Cigarre wie helle Deckblätter das Zeichen einer leichten sind. Je dunkler das Deckblatt, desto voller der Körper und desto süßer die Cigarre – das ist die allgemeine Regel, obwohl es letztlich die Einlage ist, welche den Geschmack der Cigarre bestimmt.

Es gibt ein paar äußere Einflüsse, die den Geschmack und die Qualität der Deckblätter wesentlich beeinflussen: ihr Platz an der Pflanze; der Zeitpunkt der Ernte; die Art der Fermentation und der Trocknung. Je länger das Blatt an der Pflanze geblieben ist, desto mehr Sonnenschein hat es empfangen und desto dunkler wird es folglich sein.


Das Format. Die Maße sowie Form und Durchmesser der Cigarre bestimmen ihr Format. Der Durchmesser wirkt sich unmittelbar auf die Geschwindigkeit des Zuges aus. Ein großer Querschnitt bedeutet einen langsamen Zug, wodurch der Rauch kühler und weniger voll in den Mund gelangt, aber auch runder schmeckt.

Die Ansicht, je dicker eine Cigarre sei, desto stärker sei sie auch, ist ein weitverbreiteter Irrtum. In Wirklichkeit ist eine Cigarre milder, je größer ihr Querschnitt ist. Eine dicke Cigarre hat einen viel leichteren Zug, und Neulinge sollten zunächst mit einem größeren „Kaliber“ beginnen. Mit einer dicken Cigarre verbindet der erfahrene Raucher Geschmack, Körper und Aroma.

Welche Cigarre man zu welcher Tageszeit raucht, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Zino Davidoff, der große Cigarrenkenner, hat stets zu bestimmten Formaten bei folgenden Gelegenheiten bzw. Anlässen geraten, dabei natürlich auch die zur Verfügung stehende Zeit berücksichtigt...


Cigarillo, Panatella: die Viertelstunde einer Kaffeepause

Petit Corona, Corona: die Verlängerung eines Mittagessens

Gran Corona: die Stunde des Müßiggangs

Double Corona: die Krönung eines Abendessens

Grant Double Corona: für den besonderen Augenblick Außergewöhnlich!


Nun noch ein paar Tipps zum Cigarreneinkauf. Achten Sie genau darauf, wie die Cigarren im Geschäft gelagert werden. Premiumcigarren bevorzugen eine relative Luftfeuchte von 68 bis 72 %. Sollten Sie eine ganze Kiste kaufen, lassen Sie sich die Kisten öffnen. Sehen Sie sich die Deckblätter genau an. Sie sollten unversehrt und seidig ölig glänzend sein, ohne Risse und Beschädigungen. Bitte vermeiden Sie es, die Cigarre zwischen den Fingern zu rollen. So können Sie leicht das Deckblatt beschädigen. Um zu prüfen, ob eine Cigarre optimal gelagert wurde, drücken Sie ganz vorsichtig das Brandende zusammen. Bei frischer Ware wird es die Ursprungsform wieder annehmen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß, neue Cigarren für sich zu entdecken und alte Marken wieder zu erkennen. Denken Sie immer daran, Genuss beginnt schon beim Einkauf.


Nach einem feinen Essen beginnt der große Moment für eine gute Cigarre. Wie kaum etwas anderes auf der Welt schenken ihre ausdrucksstarken Züge einem Mann in diesem Augenblick jenes vollkommene Gefühl des Glücks, Reichtums und des Friedens, das wir viel zu schlicht als Zufriedenheit bezeichnen. Wie aber gelingt es, diesen Genuss optimal zu entfalten?

Den Anfang bildet das fachgerechte Anschneiden des Cigarrenkopfes. Geeignete Hilfsmittel sind hierfür Guillotinen, Cigarrenscheren oder Rundcutter. Die Wahl des richtigen Anschneiders hängt vom persönlichen Geschmack und vom Geldbeutel ab. Wichtig ist jedoch, dass die Klingen scharf sind und auch lange scharf bleiben. Stumpfe Klingen würden zum Zerreißen des Deckblattes führen. Für Anfänger empfehlen sich Anschneider mit zwei Fingergriffen, da diese sicher zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten werden können.

Ein Anlecken des Kopfes vor dem Anschneiden, um das Deckblatt geschmeidig zu machen, ist unfein, denn der Anschneider wird vielleicht auch von verschiedenen Personen benutzt.

Setzen Sie den Schnitt so, dass von dem Käppchen noch ein Ring übrigbleibt. So wird verhindert, dass sich das Deckblatt aufrollt.

Nun folgt das Anzünden, das in großem Maße den Geschmack der Cigarre beeinflusst. Verwenden Sie dafür extralange Streichhölzer oder Gasfeuerzeuge. Bitte keine Benzinfeuerzeuge nutzen, da sie nicht neutral in Geruch und Geschmack sind.

Das Anzünden erfolgt in zwei Schritten. Zuerst wird die Cigarre leicht drehend über der Flamme erhitzt, Dabei wird die Einlage angetrocknet. Nach geraumer Zeit beginnt der Tabak zu schwelen und das Deckblatt zeigt einen winzigen Ascherand. Erst jetzt nehme man die Cigarre in den Mund, halte das Brandende immer leicht drehend über die Flammenspitze und ziehe mehrfach kurz. Man sagt, man solle der Cigarre das Feuer gönnen. Nun, nach einem kurzen Auflodern, ist die Cigarre angezündet. Sicherheitshalber sollte man kurz und leicht auf die Glut blasen, um sicherzustellen, dass die Cigarre gleichmäßig rund abbrennt.

Für den Genuss soll die Cigarre glimmen, nicht kohlen. Eine erloschene Cigarre gleicht einer erloschenen Liebe. Der Volksmund sagt, dass Frauen und Cigarren stetiger Beachtung bedürfen, sonst gehen sie aus. Sollte es Ihnen dennoch passieren, dass die Cigarre erlischt, zünden Sie sie vorsichtig wie beschrieben wieder an. Vor dem erneuten Anzünden blasen Sie bitte leicht in die Cigarre, um den kalten Rauch zu entfernen.

Nach zwei Dritteln der Cigarrenlänge sollte man die Cigarre im Ascher ablegen. Bitte nicht ausdrücken wie eine Cigarette! Der wahre Genießer verabschiedet sich still von seiner Liebhaberei. Denken Sie daran, zwei Drittel sind Genuss und ein Drittel Erinnerung. So wie man die Cigarre mit Genuss geraucht hat, sollte man sie in Frieden verenden lassen.

Eine häufig gestellte Frage ist die Frage, ob man die Bauchbinde vor dem Rauchen entfernen sollte oder nicht. Ich würde Ihnen raten, lassen Sie sie einfach dran. Erstens kann ruhig jeder sehen, was man raucht und zweitens vermindern Sie die Gefahr von Beschädigungen an der Cigarre. Nicht selten kleben die Bauchbinden leicht am Deckblatt. Die Folge des Entfernens können Beschädigungen sein. Ist die Cigarre leicht erwärmt, löst sich der Naturklebstoff von selbst und man kann, so man will, die Bauchbinde ohne Mühe entfernen.

Cigarren im OnlineShop von GEIST&RAUCH

GEIST&RAUCH TABAK

Black Cavendish - Fruchtig süß mit Brombeeren

Red Virginia - Natürliche Virginia-Süsse

Latakia, Cavendish & Virginia - Mild, süß mit Heidelbeernoten & rauchigem Latakia-Geschmack

Black Cavendish, Virginia & Burley - Fruchtig süß mit Rotwein

Virginia, Burley & Black Cavendish - Fruchtig süß mit schwarzen Johannisbeeren

Black Cavendish & Burley - Vanille süß

Black Cavendish - Fruchtig süß mit Blaubeeren


Das Pfeifenrauchen mit GEIST&RAUCH

DAS PFEIFENRAUCHEN

Pfeiferauchen leicht gemacht - Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene

„Cigaretten sind wie Fernsehen, Cigarren sind wie Kinofilme, aber Pfeifen sind, als läse man ein Buch. Sie erfordern Wissen.“ (Rick S. Newcombe) Natürlich muss man kein Buch lesen, bevor man die erste Pfeife stopft, aber einige kleine Tipps und Tricks sind schon erforderlich, um optimalen Genuss zu erfahren. Lassen Sie die Hektik des Alltags hinter sich und folgen Sie mir in die Geschichte.

Wann die erste Pfeife gezündet wurde, ist nicht überliefert. Bekannt ist lediglich, dass Tabakpfeifen ursprünglich von den Priestern der Maya für kultische Zwecke verwendet wurden. Nach Europa kamen Tabakpfeifen erst viel später. Auch hier müssen wir Christoph Kolumbus und seinen Mannen danken, die diese Art des Tabakgenusses bei den Ureinwohnern beobachteten.

Der Tabakgenuss trat in Europa seit Beginn des 16. Jh. einen unglaublichen Siegeszug an. Eingeführt wurden die Tabakpfeifen durch niederländische Seeleute und englische Kolonisten. Sir Walter Raleigh, der später wegen seines Pfeifengenusses geköpft wurde, machte sie 1586 am englischen Königshof bekannt. Jedoch sahen die Pfeifen jener Zeit anders aus als heute. Das indianische Kalumet, die Friedenspfeife, bestimmte die Formgebung der Tabakpfeifen in Europa. Nur der Pfeifenkopf war deutlich kleiner, da rituelles Rauchen in unseren Kulturkreisen nicht gepflegt wurde.

Über die Jahrhunderte hinweg wurde das optimale Material für Pfeifen gesucht. Im 17. Jh. waren die langen Tonpfeifen der Holländer weit verbreitet; im 18. Jh. gewannen die kunstvollen Erzeugnisse der Budapester und Wiener Pfeifenschneidekunst aus Meerschaum weltweite Bedeutung. Als es in Europa gelang, Porzellan herzustellen, glaubte man, endlich das optimale Material für Pfeifen gefunden zu haben.

Unter all den Materialien, die im Laufe der Zeit bei der Pfeifenherstellung Anwendung fanden, nahm Holz schon durch seine gute Verfügbarkeit und den günstigeren Preis den größten Platz ein. Aber alle Pfeifen litten unter dem gleichen Mangel: Der Kopf brannte mit dem Tabak mit und veränderte den Geschmack des Rauches. Erst als man das Holz der Baumheidewurzel (Bruyéreholz) für die Pfeifenherstellung fand, konnten die Pfeifenfreunde von der Verwendung von Holz für Tabakpfeifen überzeugt werden. Noch heute weiß man die Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Feuer, wodurch Aroma und Geschmack des Tabaks gut erhalten bleiben, zu schätzen.

Heute gelten 5 Länder als Hochburgen des Pfeiferauchens und der Pfeifenherstellung, mit jeweils eigener Tradition: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien.

Dänemark ist das Pfeifenland schlechthin. Gemessen an der Einwohnerzahl hat Dänemark den höchsten Anteil an Pfeifenrauchern und Pfeifenmachern aufzuweisen und die meisten Pfeifenkünstler von Weltruf hervorgebracht. Pfeifen werden in Dänemark nie ausschließlich als reine Gebrauchsgegenstände angesehen, sondern auch als kleine Schmuckstücke.

Die bestsortierten Pfeifengeschäfte gibt es ganz sicher in Deutschland. Hier findet man nicht ein Sortiment, das von einheimischen Modellen dominiert wird, sondern Pfeifen aller Herstellernationen. Natürlich verfügt Deutschland über hervorragende eigene Pfeifenhersteller. Der größte Hersteller ist Vauen mit einer Jahresproduktion von etwa 50 000 Pfeifen.

Die französischen Pfeifen kommen (fast) ausnahmslos aus Saint-Claude. Das idyllisch gelegene Städtchen gilt als die Wiege der Bruyére-Pfeifen. Doch haben rückgängige Umsatzzahlen und mangelnde Innovation dazu geführt, dass der Ort seine führende Rolle in der Pfeifenwelt verloren hat.

Die Pfeifen aus Großbritannien werden als traditionsbewusste, klassische Modelle verstanden. Bei den Pfeifenformen bleibt man stets „englisch“, d. h. ursprünglich, puristisch. Dieses Image wird nicht von den Engländern selbst geprägt. Es hat zahlreiche Versuche gegeben, in England Freehands einzuführen, aber alle scheiterten. Alle bedeutenden Hersteller fertigen klassische Formen. Unbestritten ist, dass „kultiviertes Rauchen“ seinen Ursprung in England hatte und von dort aus den Siegeszug um die Welt antrat.

Italien hingegen ist kein traditionelles Pfeifenherstellerland, was jedoch verwundert. Bruyére aus Ligurien, Kalabrien und Sardinien genießt den besten Ruf und wird weltweit exportiert. Erst Mitte des 20. Jh. wurden die heute namhaften italienischen Firmen gegründet. Dank der guten Qualität und des Designs haben italienische Pfeifen in allen Ländern Freunde gefunden. Die fast spielerische Verbindung von Tradition und südländischer Leichtigkeit sind das Markenzeichen italienischer Pfeifen.

Die Herstellung einer Tabakpfeife ist ein langwieriger Prozess. Er beginnt im Mittelmeergebiet bei der Ernte der Bruyére-Knolle. Ein Arbeiter kann bis zu 400 kg Holz pro Tag ernten, jedoch sind nur ca. 110 kg für die Weiterverarbeitung zur Pfeife geeignet. Die in Klötze gesägten Knollen werden mindestens 18 Stunden in Kupferkesseln gekocht, damit Spannungen im Holz entfernt werden.

Immer wieder wird das Holz sortiert nach Größe und Qualität. Nur etwa 10% der gesamten Bruyére-Ernte kann zu Pfeifen verarbeitet werden. Der Rest entspricht nicht den strengen Qualitätsmaßstäben.

Nun folgt das Zuschneiden der Pfeifen. Nachdem der Kopf gebohrt und der Holm angedreht sind, beginnt das Fräsen. Die Pfeifenform wird erkennbar. Auch hier wird wieder sortiert, nach gut und weniger gut – schlecht wird aussortiert. Erst jetzt werden Zapfloch und Rauchkanal gebohrt. Bevor das Mundstück montiert wird, beginnen das Beizen und Schleifen. In mehreren Schritten wird gebeizt, gebürstet, geschliffen, grundiert und poliert, poliert, poliert...

Während des Schleifens wird auf Einschlüsse, die sog. Spots, geachtet. Diese müssen entfernt werden. Ähnlich wie beim Zahnarzt werden von den Pfeifenmachern von Hand die feinen Sandkörner ausgeschliffen und die ausgestochenen Stellen gefüllt. So kann selbst bei extremem Heißrauchen nichts auf der Oberfläche hervortreten. Nur ca. 1% aller Pfeifen ist ohne Füllungen.

Nun endlich wird das Mundstück entsprechend der Pfeifenform gebogen. Fast ist die Pfeife fertig. Um das Einrauchen der Pfeife zu erleichtern, wird die Rauchkammer mit Einrauchpaste bestrichen. Als Letztes wird die Pfeife gestempelt, d. h. sie erhält ihre Kennung – endlich ist die Pfeife fertig. Insgesamt sind 80 Arbeitsgänge vom Feld bis zum Verpacken der fertigen Pfeife notwendig.

Für die Mundstücke wurden früher Horn oder Knochen verwendet, später Bernstein. Im 20. Jh. setzte sich Parakautschuk (Ebonit) besonders in der Serienproduktion durch. Der Vorteil lag in den besseren Eigenschaften. So saugt Ebonit das Kondensat nicht auf, ist damit hygienischer und pflegeleichter. Der Nachteil war die Lichtempfindlichkeit, die zu Verfärbungen auf den Mundstücken führen. Diese sind nicht nur unschön, sondern führen auch zu geschmacklichen Beeinträchtigungen. Seit einigen Jahren werden die Mundstücke aus Acryl gefertigt. Das Material ist „bisssympatisch“, absolut lichtecht und geschmacksneutral.


Die beliebtesten Pfeifenformen sind: Apple, Army, Billard, Bent, Dublin, Pot, Cad, Bulldog, Prince, Churchwarden und Stand-up-Poker.

Besonders für Anfänger eignet sich die Apple. Typisch für diese in den 20er Jahren entstandene Form ist ein runder, etwas gedrungener, abgeflachter Kopf, ein dickerer Holm und ein konisch zulaufendes Mundstück. Ebenfalls bestens für Einsteiger ist die Billard, die durch ihre strenge Linienführung auch als „London“ bezeichnet wird. Wer kleinere Köpfe bevorzugt, sollte ein Prince wählen. Diese schlanke, sanft gebogene Form wurde in den 1920er Jahren für den damaligen Prince of Wales entworfen. Das lang geschwungene Mundstück sorgt für angenehm kühlen Rauch. Die Churchwarden wird mit ihrem etwa 20 bis 30 cm langen Mundstück, dem der Rauch angenehme Kühle verdankt, oft als Lesepfeife bezeichnet. Da sie wegen ihrer Länge jedoch nicht unkompliziert zu rauchen ist, sollte man von ablenkenden Beschäftigungen Abstand nehmen. Eines der typischsten Modelle ist die Bent. Runder Kopf, schräger Holm, geschwungenes Mundstück – diese Form wird auch als „Hänger“ bezeichnet, da man nicht so viel Kieferkraft benötigt, um sie im Mund zu halten. Der größte Vorteil der Stand-up-Poker: sie steht allein. Die zylindrische Kopfform weist einen plangefrästen Boden und einen leicht aufwärts versetzten Holm auf. Der Schwerpunkt ermöglicht ein Abstellen der Pfeife.

Für welche Pfeifenform man sich entscheidet, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit sind auch Anfänger in der Lage, alle Modelle zu rauchen.

Bleibt noch eine Frage: Welche Oberfläche sollte die Pfeife haben? Drei gängige Varianten der Pfeifenoberfläche sind verbreitet; glatt, sandgestrahlt und rustiziert. Die preiswerteste Variante ist zugleich die arbeits- und zeitintensivste: die rustizierte Oberfläche. Die kostbarsten Pfeifen jedoch, die mit glatter Oberfläche, bereiten weniger Arbeit, sofern das Holz fehlerfrei ist.

Hölzer mit guter Maserung, aber zahlreichen Einschlüssen werden sandgestrahlt, und Hölzer ohne Maserung, aber mit einigen Fehlern werden rustiziert, d. h. die Oberfläche wird mit Werkzeugen aufgeraut. Rustizierte und sandgestrahlte Pfeifen bieten hervorragende Raucheigenschaften, weil ihre Oberfläche größer ist und sie sich deshalb recht kühl rauchen lassen.

Die Wahl des Tabaks – die wohl schwierigste Entscheidung für den Pfeifenliebhaber. Der falsche Tabak kann schnell zu Isolation und Einsamkeit führen. Abhilfe können hier die dänischen Mischungen bringen. Die Grundtabake werden während des Bearbeitungsprozesses mit Aromastoffen versehen. Zu des Grundsoßen zählen u.a. Schokolade, Lakritz, Vanille und Fruchtaromen. Die Liste der Topflavour ist lang. Die Duftstoffe werden beim Rauchen freigesetzt und unterstützen die feine Raumnote, die den Raucher umgibt. Die englischen Tabake sind eher naturbelassene Tabake. Das besondere, herb-rauchige Aroma wird durch Verwendung spezieller Würztabake erreicht, in erster Linie durch Latakia, Orienttabake und Perique. Die Note dieser Tabake wird von Außenstehenden häufig als schrecklich eingestuft. Dem Liebhaber dieser Mischungen ist dies jedoch egal. Geschmacklich sind die englischen Mischungen für jeden Pfeifenraucher eine Entdeckung, die sich kein Genießer entgehen lassen sollte, da sie sich angenehm kühl rauchen lassen.

Je nach Typ, Anbaugebiet und Verarbeitung entwickeln Tabakpflanzen unterschiedliche Aromastoffe - ein Umstand, den sich der erfahrene Tabakmeister zunutze macht, indem er diese zu einem ausgewogenen Blend komponiert. Zu den Grundtabaken zählen Virginia, Burley, Kentucky, Orienttabake, Latakia, Perique und Cavendish.

Virginia bildet für fast alle Mischungen den Basistabak und wird nicht nur in Virginia angebaut. Der milde, süße Rauch des Virginia-Tabaks entsteht durch den recht hohen Zuckergehalt. Der natürlich getrocknete Burley wird als Geschmacksträger in aromatisierten Mischungen verwendet. Sein Aroma ist deutlich kräftiger und voller, da er wenig Zucker und mehr Nikotin enthält. Der über Holzfeuern getrocknete Kentucky findet Einsatz als Würztabak, da er recht stark ist. Orienttabake – ohne sie wären englische Mischungen undenkbar - sind kleinblättrige, grünlich-blassgelbe Tabake mit meist niedrigem Nikotingehalt. Da der Tabak reich an ätherischen Ölen ist, brennt er langsam und gleichmäßig ab. Den englischen Mischungen ist ein Grundtabak gemeinsam – Latakia. Sein rauchiges Aroma erhält er durch die Trocknung über Feuern von Eichen- und Pinienholz. Der Geruch erinnert an eine Räucherkammer. Aus Louisiana stammt Perique – der Würztabak von schwersüßem Aroma. Der Tabak wird nach starkem Pressen und unter Zugabe von Aromatika in Holzfässern mehrere Jahre gelagert. Sparsam verwendet gibt er vielen Blends das besondere Etwas. Cavendish ist streng genommen keine Tabaksorte, sondern ein Herstellungsverfahren. Dabei wird der Tabak, teils mit Aromastoffen versetzt, in speziellen Pressen unter Druck und Wärme ein zweites oder drittes Mal fermentiert. Man erhält einen meist dunklen und besonders milden und süßen Tabak.

In den Mischungen werden häufig verschiedene Schnittarten verwendet. So entsteht nicht nur eine schöne Optik, sondern das Abbrandverhalten der Tabake kann beeinflusst werden. In der Regel gilt: Um so feiner der Schnitt, um so schneller und heißer brennt der Tabak. Daher an dieser Stelle mein Rat: Bitte rauchen Sie keinen Feinschnitt in der Pfeife. Diese Tabake erreichen beim Abbrand bis zu 1000 °C (Grobschnitte bis um die 800 °C). Bei dieser Temperatur kann Bronze geschmolzen werden. Von der Pfeife können Sie sich vorsorglich schon mal verabschieden.

Die weitverbreitetste Schnittart ist der Normalschnitt. Mit einer Schnittbreite von 2 bis 3 mm ist sie, mehr oder weniger langfaserig, gut für den Anfänger geeignet. Bei der Herstellung von Flakes werden die Tabakblätter in Schichten gepresst, dann in kleinere Riegel und anschließend in Scheiben geschnitten und verpackt. Dieser Schnitt ist eher etwas für Fortgeschritten. Im Abbrand ist er kühl und glimmt langsam und gleichmäßig ab. Eine aufwendigere Schnittart sind die Curly Cut. Gerollt zu einem Strang von 3 bis 5 cm Stärke wird der Tabak in Scheiben geschnitten. Auch hier gilt: Nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Sehr gut im Handling sind Ready Rubbed Tabake. Der gepresste Tabak wird maschinell in einer Wirbelkammer aufgelockert und dadurch rauchfertig, kann also direkt aus der Packung in die Pfeife gestopft werden. Er glimmt angenehm langsam.

Für welchen Tabak man sich letztendlich entscheidet, liegt an jedem Pfeifenfreund selbst. Das Probieren des einen oder anderen Tabaks wird nicht ausbleiben. In der Vielzahl der Geschmacksrichtungen, die derzeit auf dem Markt sind, wird ein jeder den Tabak finden, der ihm gefällt – oder seiner Umgebung.

Das Schwierige, aber nicht Unlösbare, ist der Kauf der ersten Tabakpfeife. Noch weiß man nicht, ob das Pfeiferauchen das Richtige ist und was man beachten sollte, sowohl bei der Pfeife als auch beim Zubehör. Das ist aber jedem Anfänger einmal so ergangen. Hier nun ein paar Hinweise für den Pfeifenkauf.

Die erste Pfeife sollte stets eine Bruyérepfeife sein. Nun stellt sich schon die erste Frage: Wie viel sollte man in eine Tabakpfeife investieren? Gut bedient ist man mit mittleren Qualitäten im Preisbereich zwischen 35 und 50 €. Natürlich findet man im Fachhandel auch Pfeifen in den unteren Preislagen, aber ob man mit diesen auch den Genuss und die Freude am Pfeifenrauchen erfahren kann, bleibt fraglich. Aus minderwertigen Pfeifen schmeckt auch der feinste Tabak nicht, und Sie werden nicht erfahren, welch ein Geschmackserlebnis Pfeifenrauchen wirklich ist.

Die Frage, ob man eine Filterpfeife oder eine filterlose Pfeife erwerben sollte, stellt sich in Deutschland fast nicht. Mehr als 90 % der angebotenen Modelle sind Filterpfeifen. Jedoch kann man jede Filterpfeife auch ohne Filter rauchen. Dann aber bitte einen Adapter verwenden, da sich sonst in der Filterkammer ein Sog bildet und so mehr Kondensat entsteht. Für Anfänger empfiehlt sich der Genuss von Filterpfeifen, da diese ein kühleres Rauchen erleichtern.

Häufig stellen Pfeifenraucher die Frage: Wie viele Pfeifen sollte man in Benutzung haben? Dies lässt sich recht einfach beantworten. Jede Pfeife sollte pro Tag nur einmal geraucht werden. So bleibt genügend Zeit für das Abkühlen und Austrocknen der Pfeifen. Eine noch feuchte Tabakpfeife wird schneller heiß und die Gefahr von Durchbrennern erhöht sich. Daraus ergibt sich, dass man mindestens so viele Pfeifen benötigt, wie man pro Tag zu rauchen gedenkt. Häufig löst sich dies Problem aber von selbst, da man, ist man der Faszination der Pfeife einmal verfallen, ohnehin überwiegend mehr Pfeifen besitzt, als man an einem Tag rauchen kann.

Über die richtige Form für den Anfänger gibt es unterschiedliche Auffassungen. Wichtig ist jedoch, dass man sich selbst mit der Neuanschaffung sehen mag. Wählen Sie als erste Pfeife keine zu leichte Pfeife. Eine dickwandigere Pfeife nimmt kleine Fehler im Rauchen weniger übel. Ob gebogen oder gerade ist vom Geschmack abhängig. Die geraden lassen sich leichter reinigen als die stark gebogenen.

Worauf Sie aber achten sollten, ist die richtige Lage der Bohrungen zueinander. Der Rauchkanal sollte die Kopfbohrung an ihrem tiefsten Punkt erreichen. Bei stark gebogenen Pfeifen lässt sich dies technisch nicht realisieren. Das ist aber kein Problem, nur lässt sich die Pfeife dann nicht bis unten rauchen. Wichtig ist, dass der Rauchkanal mittig im Kopf austritt. Sonst brennt der Tabak ungleichmäßig, da der außermittige Sog einen kleinen Wirbel erzeugt. Achten Sie auf den richtigen Sitz des Mundstückes. Es sollte weder zu locker noch zu fest sitzen. Einiges lässt sich mit kleinen Tricks korrigieren, aber einfacher ist es, wenn alles von Anfang an funktioniert. Beim Kauf von Filterpfeifen sollte man mit einem Filter prüfen, dass die Filterbohrung groß genug ist. Da der Filter beim Rauchen aufquillt, sollte ein trockener Filter stets ein wenig Spiel in der Bohrung haben.

Das hört sich alles problematischer an, als es in Wirklichkeit ist. Ein versierter Pfeifenhändler hilft Ihnen gern durch den „Dschungel“ der Modelle und Hersteller. Wichtig ist, nehmen Sie sich Zeit beim Pfeifenkauf – es sei denn, Sie wissen schon genau, welches Modell Sie suchen.

Zur Erstausstattung gehören, neben der Pfeife, Filter, Pfeifenreiniger, Pfeifenbesteck und Pfeifenstreichhölzer. Die heute üblichen Filter sind 9-mm-Aktivkohlefilter. Welchen Anbieter man bevorzugt, kann man nur im Test herausfinden.

Das wichtigste Werkzeug für den Pfeifenraucher ist das Pfeifenbesteck. Es dient zum Nachstopfen und Ausräumen der Pfeife. Die einfachsten Ausführungen bestehen aus einem zusammengenieteten Stopfer, einem Dorn und einem Löffelchen oder Messerchen. Pfeifenreiniger, die es in verschiedenen Sorten gibt, sollte man immer ausreichend im Hause haben. Ob man die weichen oder die eher borstigen bevorzugt, unterliegt dem eigenen Geschmack.

Im Handel gibt es eine Reihe von Pflege- und Reinigungsprodukten. Eine gründliche Reinigung von Zeit zu Zeit ist unausweichlich. Jedoch sollte man vor Putzerei das Rauchvergnügen nicht vergessen. Alles in Maßen! Bitte Vorsicht mit Pfeifenschlüsseln und Reamern! Diese finden Verwendung für das Reduzieren der Kohleschicht im Pfeifenkopf, eignen sich aber auch hervorragend, um Ihr Lieblingsstück zu ruinieren.

Alles weitere wie Pfeifenständer, -schränke und -taschen, Tabaktöpfe... kann man sich gern schenken lassen. Ihr Umfeld wird Sie lieben für die Entscheidung, Pfeife zu rauchen. Für Jahre hinaus sind Ihnen sinnvolle Geschenke sicher.

Nach den „Mühen“ des Pfeifenkaufes gilt es nun die Pfeife einzurauchen. Doch was versteht man eigentlich darunter?

Das Einrauchen der Pfeife erfolgt mit dem Ziel, im Inneren des Pfeifenkopfes eine schützende Kohleschicht aufzubauen. Ich hatte schon angemerkt, dass die Temperatur des glimmenden Tabaks so an die 800 – 900 °C beträgt. Sobald heftig an der Pfeife gezogen wird, erhöht sich diese Temperatur noch um einiges. Eine Kohleschicht schützt die Innenwände der Pfeife. Auch kann diese einen Teil der Feuchtigkeit, die beim Abbrennen der Pfeife entsteht, aufnehmen.

Heute werden schon beim Hersteller die Pfeifen mit einer Einrauchschicht versehen. So kann der Vorgang des Einrauchens abgekürzt werden bzw. ist nicht mehr nötig. Genuss stellt sich aber auch hier erst dann ein, wenn sich eine Kruste aus den Zuckeranteilen des Tabaks gebildet hat. Von einer Behandlung der Pfeife mit Whisky, Honig und anderem ist abzuraten, sie schaden eher.

Bei starkem Wind oder überhaupt im Freien sollten Sie ihre neue Pfeife nicht einrauchen. Hierbei wird die Glut meist unkontrollierbar angefacht und der Pfeifenkopf könnte durchbrennen.

Das Befüllen der Pfeife sollte nicht zum Stopfen werden. Ist die Pfeifenfüllung zu fest geworden, was sich leicht durch Ziehen feststellen lässt, ist es am besten, die Pfeife auszuräumen und neu zu stopfen. Gehen Sie hierbei nach der folgenden Faustregel vor: unten wie ein Kind, in der Mitte wie eine Lady, oben wie ein Seemann, d. h. erst locker und dann fester werden.

Nachdem Sie nun die Pfeife gestopft haben, geht es zum Anzünden. Setzen Sie hierbei die gesamte Oberfläche des Tabaks in Brand. Ein paar Züge später ebnen Sie die Brandfläche mit dem Stopfer ein und entzünden erneut so, dass die gesamte Tabakoberfläche glimmt. Wichtig ist jetzt gleichmäßiges Ziehen an der Pfeife, so dass jetzt die Tabakaromen voll zur Entfaltung kommen. Diese Geschmacksfülle beschert Ihnen selbst Ruhe und Ausgeglichenheit.

Sollten Sie bemerken, dass sich im Holm oder Mundstück Kondenswasser gebildet hat, können Sie mit dem Stopfer den Zug regulieren. Sie können auch vom Mundstück her einen Pfeifenreiniger einführen, der das entstandene Kondensat aufnimmt. Öffnen Sie nie eine warme Pfeife, da sonst der Zapfen locker wird.

Rauchen Sie ihre Pfeife anfangs ruhig bis zu dem Zeitpunkt, an dem im Pfeifenkopf nur Asche oder wenig verbrannter Tabak übrigbleibt, um auch im unteren Teil eine Schutzschicht zu bilden.

Später rauchen Sie nur soweit, bis die Pfeife anfängt, bitter zu schmecken. Die untersten Tabakschichten, die als Filter dienen, haben dann ihre Sättigung erreicht und brennen nicht mehr und schmecken schon gar nicht.

Damit die Pfeife auch im unteren Bereich trocken wird, stochern Sie mit dem Dorn an der Wandung entlang nach unten. Bringen Sie die noch heiße Asche an die Wandung, damit sie dort Feuchtigkeit aufnehmen kann. Asche hat eine hygroskopische, d. h. wasseraufnehmende Wirkung. Nach dem Ausschütten – nicht Ausklopfen – lassen Sie die Pfeife mindestens noch 40 Minuten austrocknen, bevor Sie sie auseinandernehmen. Nach dieser Ruhezeit öffnen Sie die Pfeife. Drehen Sie dabei immer in eine Richtung, auch beim Wiedereindrehen. Nun können Sie die Rauchkanäle von der Mitte aus mit einem Pfeifenreiniger putzen. Lassen Sie einen Pfeifenreiniger nicht längere Zeit im Rauchkanal. Die Zirkulation an der Luft lässt Ihre Pfeife besser trocknen.

Die Kohleschicht im Inneren des Pfeifenkopfes wird mit der Zeit immer dicker. Reduzieren Sie diese auf ca. 1 mm Stärke. Diese Arbeit lässt sich am besten mit einem im Durchmesser verstellbaren Pfeifenschlüssel durchführen. Achten Sie hierbei darauf, dass das Holz des Pfeifenkopfes nicht beschädigt wird. Pflegesets für Pfeifen erhalten Sie im Fachhandel.


Albert Einstein meinte einmal: „Pfeiferauchen hilft mit, alle Begebenheiten des Lebens sachlicher und objektiver zu beurteilen.“ Denken Sie bitte daran, dass dies keine festen Regeln für den Genuss einer Pfeife sind, sondern eher gutgemeinte Hinweise und Ratschläge von langjährigen Genießern und Pfeifenfreunden.